Vernetzte Geräte in der EU: Deutschlands Position im Vergleich

Im Jahr 2024 nutzten in der Europäischen Union 70,9 % der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren internetfähige Geräte, auch als „connected devices“ bezeichnet. Die Daten stammen aus der aktuellen Eurostat-Studie und geben Einblick, wie stark vernetzte Technologien inzwischen den Alltag durchdringen – von Smart-TVs über Wearables bis hin zu Sprachassistenten.
Mit einer Nutzungsrate von 69,54 % liegt Deutschland leicht unter dem EU-Durchschnitt von 70,9 %. Damit positioniert sich das Land im oberen Mittelfeld der 27 EU-Mitgliedsstaaten. Spitzenreiter sind die Niederlande mit 94,81 %, gefolgt von Irland (90,64 %) und Dänemark (87,04 %). Am unteren Ende der Skala befinden sich Albanien (49,77%), Türkei (46,46 %) und Polen (46,05 %).
Trends bei den Gerätetypen
In Deutschland sind folgende Geräte besonders verbreitet:
- Smart-TVs und Streaming-Geräte dominieren den Markt, da sie die Hauptschnittstelle für Entertainment im Haushalt darstellen.
- Wearables wie Fitness-Tracker und Smartwatches erleben ein starkes Wachstum, vor allem in urbanen Regionen.
- Sprachassistenten und Smart Speaker gewinnen zunehmend an Akzeptanz, insbesondere in technologieaffinen Haushalten.
- Home-Automation-Systeme, etwa smarte Heizungssteuerungen oder Sicherheitssysteme, sind noch im Aufbau, zeigen aber ein steigendes Interesse.
Altersgruppen: Wer nutzt IoT am häufigsten?
Unterschiede in der Nutzung vernetzter Geräte zwischen den Altersgruppen sind signifikant. Laut Eurostat stieg der Anteil der EU-Bevölkerung (16–74 Jahre), die Smart-TVs nutzten, von 43 % im Jahr 2020 auf 52 % im Jahr 2022. Wearables wurden 2022 bereits von 26 % genutzt, gegenüber 17 % in 2020. Virtuelle Assistenten (Smart Speaker oder Apps) waren 2022 bei 13 % etabliert, während internetverbundene Lösungen für Energiemanagement bei 10 % lagen.
Jüngere Erwachsene (z. B. 16–24 Jahre) verwenden Wearables deutlich häufiger als ältere Altersgruppen. Eine frühere Analyse zeigt, dass 28 % der 16–24-Jährigen Wearables nutzten, verglichen mit 23 % bei den 25–54-Jährigen, nur 11 % bei den 55–64-Jährigen und lediglich 5 % bei den 65–74-Jährigen.
Das verdeutlicht die Kluft – sowohl hinsichtlich technologischer Affinität als auch digitaler Kompetenzen zwischen den Generationen.
Gründe für bewussten Verzicht auf IoT-Geräte
Eine bedeutende Zahl von Menschen verwendet bewusst keine vernetzten Geräte. Laut Eurostat gab im Jahr 2022 41 % der Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren, die nie IoT-Geräte nutzten, an, dass sie keinen Bedarf dafür sehen. Damit bleibt dies auch 2020 die meistgenannte Begründung – jedoch mit einem Rückgang von 2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Die danach häufigsten Gründe waren zu hohe Kosten (9%), Datenschutzbedenken (8%) und Sicherheit (7%).
Ausblick
Die Nutzung vernetzter Geräte wird in Deutschland weiter steigen. Der Trend zu Smart Home, Connected Health und vernetzten Mobilitätslösungen eröffnet Chancen für Industrie, Start-ups und öffentliche Anbieter. Für die Politik ist es wichtig, die digitale Infrastruktur weiter auszubauen, Datenschutzaspekte zu berücksichtigen und Anreize für Innovationen zu schaffen.
Deutschland steht gut da – es bleibt mittelfristig spannend, wie das Land im europäischen Vergleich aufholen oder seine Position festigen wird. Die Daten der Eurostat-Studie machen deutlich: Vernetzte Technologien sind in Europa kein Nischenthema mehr, sondern Alltag.
Quelle: ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Use_of_Internet_of_Things_by_individuals