Sicherheit und Einfachheit sind nicht optional: IXT über die Neudefinition globaler IoT-Konnektivität
Das norwegische Unternehmen IXT tritt in den europäischen und globalen Markt als neuer Anbieter für mobile IoT-Konnektivität ein. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Komplexität von IoT-Bereitstellungen zu verringern und Konnektivität sowohl sicher als auch skalierbar zu machen. In diesem exklusiven WeSpeakIoT-Interview erklären die Gründer, wie ein modernes, von Altlasten befreites Kernnetzwerk, transparente Preisgestaltung und integrierte Sicherheit IXT von etablierten Wettbewerbern abheben sollen.
IXT wurde von den norwegischen Telekommunikationsunternehmern Raymond Berntsen und Henning Solberg gegründet, die beide jahrzehntelange Branchenerfahrung mitbringen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Oslo und weitere Büros in Schweden, den Niederlanden und Deutschland. Eine Expansion in die USA und nach Asien ist bereits im Gange. IXT richtet sich an Unternehmen, die auf grenzüberschreitende Konnektivität angewiesen sind – etwa in den Bereichen Smart Cities, E-Mobilität, Logistik, Energie, Landwirtschaft und industrielle Automatisierung. Diese Branchen benötigen häufig sichere, zuverlässige und skalierbare Netzwerke, die laut IXT für den laufenden Betrieb geschäftskritisch sein können.
IXT tritt als neuer Anbieter mobiler IoT-Konnektivität in Europa und darüber hinaus auf. Welche Strategie verfolgen Sie, um sich in einem bereits dichten Marktumfeld zu differenzieren?
HENNING: Wir haben IXT von Grund auf neu aufgebaut, um die Komplexität für IoT-getriebene Unternehmen zu beseitigen und globale IoT-Konnektivität zu vereinfachen. Mit einer modernen Struktur und ohne Altlasten können wir Dienstleistungen und Zusatzfunktionen anbieten, die IoT-Implementierungen des Jahres 2025 benötigen und wünschen. Einer der zentralen Punkte ist unser starker Fokus auf Sicherheit.
Unsere Strategie basiert auf vier Säulen:
- Ein Full-MVNO-Modell mit einem eigenen Kernnetzwerk, das uns die vollständige Kontrolle ermöglicht, um Konnektivität, Leistung und Sicherheit individuell anzupassen.
- Eine globale SIM mit dynamischem Datenpooling, sodass Kunden mühelos über Grenzen hinweg skalieren können, ohne Verträge oder Anbieter wechseln zu müssen.
- Integrierte Sicherheit. Unsere SecureNet-Lösung bietet Schutz auf Enterprise-Niveau: privates Netzwerk, verschlüsselten Datenverkehr und direkte Cloud-Integration. Darüber hinaus bieten wir optional eine Zero-Trust-Ebene für Kunden, die volle Kontrolle darüber haben möchten, wer Zugriff auf ihre Bereitstellung hat.
- Eine kundenorientierte Denkweise mit Echtzeit-SIM-Management, flexiblen Preisen und menschlichem Support von Fachleuten, die wissen, was sie tun.
Wir sind nicht hier, um einfach nur SIM-Karten zu verkaufen. Wir wollen der sichere und skalierbare Konnektivitätspartner sein, dem Unternehmen tatsächlich vertrauen können – ob sie nun eine Smart City betreiben, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge installieren oder kritische Infrastrukturen überwachen.
Auf welche Branchen oder Kundensegmente konzentrieren Sie sich – Automobilindustrie, Smart Cities, industrielle Anwendungen oder Unterhaltungselektronik?
RAYMOND: Wir konzentrieren uns auf Branchen, in denen Konnektivität geschäftskritisch ist – etwa Automobil & E-Mobilität, Smart Cities, Energie und Versorgungsunternehmen, industrielle Automatisierung, Telematik und Logistik. In diesen Sektoren entscheiden Verfügbarkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit über den Geschäftserfolg. Unsere idealen Kunden sind technologiegetriebene Unternehmen, die schnell skalieren oder frustriert von fragmentierten, unflexiblen Lösungen sind.
Wie würden Sie Ihr Preismodell beschreiben? Was macht es attraktiv oder unterscheidet es von anderen Anbietern?
RAYMOND: Unsere Preisgestaltung ist transparent, flexibel und skalierbar. Es gibt keine versteckten Kosten – Kunden wissen immer genau, wofür sie bezahlen. Das Datenpooling-Modell bedeutet, dass alle SIM-Karten eines Kunden das gesamte Datenvolumen gemeinsam nutzen, was unerwartete Zusatzkosten vermeidet und die Datennutzung über alle SIMs hinweg effizienter macht. Dieses Modell erleichtert zudem das Skalieren – Kunden können einfach weitere SIMs hinzufügen, ohne Verträge ändern zu müssen.
Werden Kunden bald SIM-Karten direkt über einen Online-Shop bestellen und über ein Self-Service-Portal verwalten können? Was ist bereits verfügbar – und was ist geplant?
HENNING: Unsere eigene CMP (Connectivity Management Platform) bietet Kunden bereits jetzt vollständige Echtzeit-Transparenz und Kontrolle über ihre SIM-Flotte – Nutzung, Status, Verfügbarkeit, Abrechnung und mehr. Derzeit können zusätzliche SIMs direkt über den Kundenkontakt bestellt werden. Ein Online-Shop befindet sich in Entwicklung und wird das Onboarding insbesondere für kleinere Teams und schnell agierende Projekte weiter vereinfachen. Einen genauen Starttermin gibt es noch nicht, voraussichtlich aber Anfang 2026.
Gibt es bereits erste Referenzkunden oder Anwendungsfälle, über die Sie sprechen können?
RAYMOND: Seit dem Start gibt es großes Interesse, und wir haben bereits mehrere Kunden an Bord – weitere befinden sich in unterschiedlichen Phasen der Implementierung. Auch wenn wir derzeit noch keine konkreten Namen nennen können, planen wir, in den kommenden Monaten erste Referenzen zu veröffentlichen.
Gibt es eine Roadmap für neue Märkte oder Technologien wie Private 5G oder NB-IoT?
HENNING: Absolut. Wir unterstützen bereits NB-IoT und LTE-M in Märkten, in denen es für unsere Kunden sinnvoll ist. Private 5G steht ebenfalls auf unserer Agenda – unsere Architektur wurde von Anfang an modular und zukunftssicher konzipiert, sodass wir private Netzwerke, Network Slicing und erweiterte Anwendungsfälle unterstützen können, sobald die Nachfrage steigt. Private Netzwerke können eine wertvolle Ergänzung zu öffentlichen Netzen sein, insbesondere in Gebieten ohne ausreichende Abdeckung oder mit Einschränkungen.
Welche Rolle spielen IMS-basierte Dienste – etwa VoLTE, VoNR oder SMS über SMSC – in Ihrer IoT-Strategie, insbesondere nach der Integration von Technologien von ng-voice und Summa Networks?
HENNING: Diese Dienste sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Angebots für Kunden, die Sprach-, SMS- oder Fallback-Dienste benötigen. Da wir über einen eigenen IMS-Core verfügen, unterstützen wir VoLTE, VoNR und SMS. Die Unterstützung klassischer SMS auch in Gebieten ohne 2G/3G-Abdeckung ist für viele Kunden nach wie vor wichtig.
Verstehen Sie IXT primär als Connectivity-Enabler oder als Full-Service-Anbieter mit Mehrwertdiensten?
HENNING: Wir sind in erster Linie ein Connectivity-Enabler, bieten aber viele Mehrwertdienste drum herum. Unsere SecureNet-Lösung bietet private Netzwerke auf Enterprise-Niveau und optional Zero-Trust-Architekturen – etwas, das angesichts wachsender Bedrohungen und Regulierung an Bedeutung gewinnt. Unsere CMP bietet Echtzeiteinblicke und Kontrolle, und unser Support-Team arbeitet wie eine Erweiterung des Kundenteams. Konnektivität ist unser Kern – aber wir haben die Werkzeuge und Services geschaffen, um Bereitstellung, Skalierung und Management so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Wie gewährleisten Sie Service-Level-Agreements für Verfügbarkeit, Leistung und Failover – insbesondere im globalen Maßstab?
HENNING: Wir arbeiten mit über 600 Netzwerken in 190 Ländern zusammen und nutzen Multi-IMSI- und eSIM-Technologien, um Redundanz und bestmögliche Abdeckung sicherzustellen. Unsere Infrastruktur ist auf hohe Verfügbarkeit ausgelegt, mit Echtzeitüberwachung, proaktiven Warnungen und integrierten Failover-Mechanismen. Es handelt sich um eine moderne, verteilte Architektur, die sowohl globale als auch lokale Bereitstellungen unterstützt. Für Unternehmenskunden bieten wir SLAs für Betriebszeit, Latenz und Supportreaktionen – alles abgesichert durch unser eigenes Kernnetz und unser Operationsteam.
Wie hat Ihr persönlicher Hintergrund in der Kernnetzarchitektur Ihre Vision für IXT beeinflusst?
HENNING: Er hat alles geprägt. Ich habe aus erster Hand erlebt, wie infrastrukturelle Einschränkungen Kunden ausbremsen können. Deshalb haben wir 2024/2025 unser eigenes Kernnetzwerk von Grund auf neu aufgebaut – um eine moderne, flexible Plattform ohne Altlasten anbieten zu können. Unsere Architektur ist darauf ausgelegt, das zu unterstützen, was das IoT heute braucht – und was es künftig braucht: Sicherheit, Flexibilität, Transparenz und nahtlose Skalierbarkeit.
Welche drei wichtigsten Lektionen haben Sie aus Ihrer Zeit bei Com4 in Ihre aktuelle Rolle bei IXT übernommen?
HENNING & RAYMOND: Kontrolle ist entscheidend. Ohne Kontrolle über das eigene Kernnetz kann man weder Qualität noch Flexibilität liefern. Einfachheit siegt. Kunden schätzen klare, skalierbare Lösungen – keine Komplexität, die als Individualisierung getarnt ist. Support und Partnerschaft schaffen Vertrauen. Ein starkes technisches Team, das im entscheidenden Moment erreichbar ist, ist ein echter Wettbewerbsvorteil. Genau das haben wir bei IXT umgesetzt.
Wie wird sich der IoT-Konnektivitätsmarkt in den nächsten fünf Jahren entwickeln? Welche Trends prägen die Zukunft?
HENNING:
Wir sehen vier große Veränderungen:
- Masseneinführung von eSIM und iSIM, die das Onboarding von Geräten und den Anbieterwechsel vereinfachen.
- Strengere Regulierung, insbesondere in Bezug auf Datensouveränität und Roaming – Anbieter müssen agiler und konformer werden.
- Edge- und Private-Networking: IoT-Anwendungen rücken näher an Echtzeitprozesse, daher müssen Netzwerke darauf reagieren.
- Sicherheit als Dienstleistung: IoT-Sicherheit wird zu einem entscheidenden Kaufkriterium und nicht nur zu einer technischen Zusatzoption.
Und abschließend – auf welchen Messen oder Branchenveranstaltungen kann man Sie und das IXT-Team in den kommenden Monaten persönlich treffen?
HENNING & RAYMOND: Die nächste größere Veranstaltung, auf der wir mit einem Stand vertreten sein werden, ist die Embedded World in Nürnberg im März 2026. Unser Vertriebsteam ist jedoch in ganz Europa unterwegs und besucht verschiedene Fachmessen und Events. Unter anderem werden wir bei der Enlit in Bilbao im November 2025 präsent sein.
Behalten Sie unsere LinkedIn-Seite für aktuelle Informationen im Blick – wir sind nie weiter entfernt als ein Anruf oder ein digitales Meeting.













